Die kleine Festungsstadt Zons am Niederrhein.
Zons ist erstmals urkundlich belegt über das sogenannte Testament des Bischofs Kunibert von Köln,
das um die Mitte des 7. Jahrhunderts niedergeschrieben wurde, aber erst
in einer Fassung des späten 11. Jahrhunderts überliefert ist. Hierin
ist die älteste Namensform Zuonizo bzw. Zuonice überliefert, deren Herkunft bis heute nicht geklärt ist. In einer Schenkungsurkunde des Bischof Heribert von Köln von 1019 wird als Name für Zons die Ortslage des späteren Haus Bürgel mit „Burgula bei Zünce“ angegeben.
Archäologische Funde des 7. Jahrhunderts deuten auf eine schon merowingerzeitliche Siedlung in Zons hin, deren genaue Lage jedoch noch unklar ist. Schriftquellen belegen einen Fronhof des Kölner Erzbischofs in Zons mindestens seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts. In den 1980er Jahren deckten archäologische Untersuchungen im Zonser Burgbereiches Baufundamente auf, die als Überreste der Eigenkirche des Grundherrn und damit als Teil des Fronhofkomplexes interpretiert werden.
Etwa um die Mitte des 13. Jahrhunderts erfolgte die Befestigung zum „castrum“. Über die Lage der älteren dörflichen Zonser Siedlung sind derzeit nur Mutmaßungen aufgrund von Flurnamen
und der Geländesituation möglich. Der Flurname „Im Hofstädtchen“ an der
heutigen Aldenhovenstraße unweit der Altstadt könnte sich auf diese
Siedlung beziehen, wobei auch die sich an dieser Stelle kreuzenden Wege
als mögliches Indiz anzusehen sind.
Im Jahre 1372 verlegte der Kölner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden den Rheinzoll von Neuss nach Zons, zu dessen Schutz eine Befestigung durch Mauern und Gräben erfolgte, sowie die Stadterhebung 1373. Den Kern der Festung bildete die stark umwehrte Burg Friedestrom, die der Verwaltung und Sicherung des Zolls
und der Verwaltung des neu geschaffenen Amtes Zons diente. Der
offensichtlich planmäßige Bau der Zollfestung mit Stadtmauer wurde
wahrscheinlich im 15. Jahrhunderts vollendet.
Die rechteckig bis trapezförmig angelegte Stadt umgibt eine basaltverstärkte
Mauer, die sich ca. 300 m in Nord-Süd-Richtung und 250 m in
West-Ost-Richtung erstreckt. An den Eckpunkten befinden sich verschieden
ausgeführte Türme: nordöstlich der rechteckige Rhein-, Zoll- oder
Peters-Turm, nordwestlich der runde Krötschenturm, südwestlich der runde
Mühlenturm (Umbau vom Wehr- zum Mühlenturm noch im Spätmittelalter),
südöstlich der Schlossturm sowie innerstädtisch an der Burgmauer der
runde Juddeturm (35 m hoch, 24 m bis Dachunterkante, barocke Haube 11
m). Der Name Juddeturm geht wohl auf das Kölner Patriziergeschlecht Judde zurück. (Quelle Wikipedia)
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